Was ist Diabetes?

Im Volksmund auch als Zuckerkrankheit bekannt, ist Diabetes Mellitus die wohl am meisten verbreitete Stoffwechselkrankheit auf der Welt. Dabei umfasst der Diabetes mellitus verschiedene Störungen des Stoffwechsels, deren Ursachen oftmals verschieden sind.  Unterschieden wird der Diabetes mellitus in zwei Typen, Typ 1 und Typ 2. Alle Formen des Diabetes haben allerdings eine Gemeinsamkeit – einen erhöhten Blutzuckerspiegel.


Zucker – der Energielieferant des Körpers

Der menschliche Körper, genauer gesagt jede Zelle des menschlichen Körpers benötigt Energie um effektiv „arbeiten“ zu können. Diese Energie liefert uns der Zucker (Glucose), den wir über die Nahrung aufnehmen. Täglich führen wir unserem Körper große Mengen an Zucker in Form von Kohlenhydraten, Fetten, Eiweißen und reinem Zucker, zum Beispiel zum Süßen, zu. Zucker aus Kohlenhydraten, Fetten und Eiweißen muss zuerst vom Körper abgespalten werden, um als Energie verwertet werden zu können. Der Anstieg des Blutzuckerspiegels erfolgt hier also langsamer. Über die Leber und den Darm wird der Zucker dann an das Blut abgeben und über dieses im ganzen Körper verteilt. Der normale Nüchternblutzucker liegt zwischen 60 und 110 mg/dl. Nach dem Essen oder Trinken von zuckerhaltigen Getränken, zu denen Säfte im Übrigen auch zählen, kann der Blutzucker wert zeitweilig höher liegen.  


Insulin und Glukagon für die perfekte Balance

Steigt der Blutzuckerspiegel in Folge einer Energiezufuhr zum Beispiel über die Nahrungsaufnahme, so wird das Hormon „Insulin“ ausgeschüttet. Dieses sorgt dafür, dass die Zellen die zugeführte Energie aufnehmen können und dadurch der Blutzuckerspiegel wieder sinkt. Insulin regt zudem auch die Anlage von Energiereserven an. Energiereserven entstehen zum einen durch eingelagerten Zucker in Form von Glykogen in Leber- und Muskelzellen und zum anderen in Form von Fettreserven in sogenannten Fettzellen. Sinkt der Blutzuckerspiegel in Folge einer geringen Nahrungsaufnahme oder durch körperliche Aktivität, wird das Hormon Glukagon vermehrt ausgeschüttet, welches die Umwandlung des in der Leber gespeicherten Glykogens zu verwertbarer Glucose anregt. Der Blutzuckerspiegel steigt. 


Diabetes Mellitus Typ 1

Bei Diabetes Typ 1 handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung. Das körpereigene Immunsystem erkennt die Insulin produzierenden Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse als Fremdkörper und zerstört diese. Der Körper ist somit nicht mehr in der Lage Insulin selbst zu produzieren, wodurch der Blutzuckerspiegel steigt. 

Im Gegensatz zu Typ-2-Diabetes muss bei Typ-1-Diabetes Insulin von außen zugeführt werden. Trotz allem ist es auch hier dringend ratsam die Ernährung anzupassen, um es gar nicht erst zu starken „Spitzen“ bzw. Schwankungen kommen zu lassen. 

Der behandelnde Arzt, oftmals Hausarzt oder Diabetologe, erstellt einen auf Dich abgestimmten Insulin-Plan. Je nach Höhe des Blutzuckerwertes, welcher mit Hilfe eines Blutzuckermessgerätes ermittelt wird, muss eine bestimmte Menge an Insulin gespritzt werden. 


Diabetes Mellitus Typ 2

Typ-2 Diabetiker machen rund 90% der an Diabetes mellitus erkrankten Menschen aus. Bei Diabetes Typ 2 spricht man auch von einer „Insulinresistenz“. Konkret bedeutet das, dass die Zellen auf das körpereigene Insulin nicht bzw. weniger reagieren. Der im Blut gelöste Zucker kann somit nicht mehr vollständig über die Zellen aufgenommen werden und sammelt sich im Blut an. Der Blutzuckerspiegel steigt. 

Ursache für die Entstehung eines Diabetes Typ 2 können Übergewicht, Bewegungsmangel, aber auch genetische Veranlagung sein. 

Durch mehr Bewegung, eine gesunde Ernährung und Gewichtsreduktion kann der Krankheitsverlauf positiv beeinflusst werden – ist sind auch Fälle bekannt, in denen die Krankheit völlig verschwunden ist. 


Welche Schäden können durch Diabetes Mellitus entstehen?

Durch langfristig erhöhte Blutzuckerwerte können Schäden an Organen und auch Krankheiten entstehen.  

  • Durch die erhöhte Konzentration von Zucker im Blut zu Ablagerungen in den Blutgefäßen führen, wodurch das Risiko eines Herzinfarktes und Schlaganfalls erhöht wird. 
  • Eine schlechte Durchblutung der Gefäße kann zu einem diabetischen Fuß führen.
  • Die Nerven können geschädigt werden, wodurch es zu Taubheitsgefühlen und „Kribbeln“, aber auch einer erhöhten Herzfrequenz kommen kann 
  • Das Risiko zu erblinden steigt
  • Ein hoher Blutzuckerspiegel kann die Niere nachhaltig schädigen, da die Gefäße und Kanäle verstopft werden.

Es gilt: Desto früher ein Diabetes mellitus diagnostiziert wird, umso mehr Folgeerkrankungen und Folgeschäden können vermieden werden.

Aber wie erkennt man einen Diabetes mellitus?


Symptome bei Diabetes Mellitus

Diabetes entsteht häufig schleichend und ist daher nicht immer leicht zu erkennen. Gerade der Typ-2-Diabetes verursacht oftmals keine Symptome und wird oftmals erst durch Folgeerkrankungen oder Zufall entdeckt. Häufige Symptome sind Müdigkeit und Infektionen. 

 

Der Typ-1-Diabetes tritt häufig bei jüngeren Menschen auf und macht sich durch plötzliche Symptome bemerkbar. Symptome bei Diabetes Typ 1 sind unter anderem:

  • Müdigkeit
  • Schwächegefühl
  • Häufiges Wasserlassen
  • Gewichtsverlust
  • Trockene Haut
  • Starkes Durstgefühl

Lässt sich Diabetes vorbeugen?


Prävention von Diabetes Mellitus

Vor allem der Typ-2-Diabetes lässt sich gut vorbeugen. Wichtig ist ein gesunder Lebensstil zu dem auch eine gesunde, abwechslungsreiche Ernährung, Bewegung, aber auch Stressbewältigung zählt. 


Wusstest du, dass die Zahl an Schwangerschaftsdiabetes jährlich zunimmt?

Laut Diabetologe Helmut Kleinwechter von der Deutschen Diabetes Gesellschaft, sei der Anteil der an Schwangerschaftsdiabetes leidenden Frauen, von 1,5% im Jahr 2002 auf 4,9% im Jahr 2005, gestiegen.  Gründe dafür sind vor allem auch das zunehmende Alter sowie das zunehmende Gewicht der Mütter. 

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